Der eigene Weg 2024 – The 5th Manikin

Namen: Bas Broekhuis, Detlef Keller, Michael Menze, Frank Rothe, Mario Schönwälder

Diskographie (Auswahl): 106 (Filter-Kaffee, 2024), Spaintronic (Detlef Keller, 2023), Gate 23 (Kontroll-Raum, 2023), Results (KelMen, 2023)

Webseite: https://markshreeve-tributealbum.bandcamp.com/https://manikinrecords.bandcamp.com/

Bombshell“ von „The 5th Manikin“ – Die ungewöhnliche Entstehung eines Musikstücks

Nachdem Mark Shreeve am 31. August 2022 viel zu früh nach schwerer Krankheit verstorben war schrieb mich sein Bruder Julian einige Zeit später an. Er hatte sich zur Aufgabe gemacht, ein Tribute mit vielen verschiedenen Musikern zusammen zu tragen. Alle Tracks sollten unveröffentlicht sein und den musikalischen Geist von Mark beinhalten. Alle Einnahmen aus dem Verkauf waren (und sind) für die Einrichtung vorgesehen, die Mark in seiner letzten Lebensphase begleitete. Julian fragte mich, ob ich – nachdem ich mit Mark mehrmals auf der Hampshire Jam die Bühne geteilt hatte – bereit wäre, daran mit zu wirken. Meine Zusage dafür kam spontan und vom Herzen.

Nun fing das Nachdenken an. Soll es Broekhuis, Keller & Schönwälder sein? Filter-Kaffee, KelMen oder Kontroll-Raum? Egal wer es macht, ein Manikin-Musiker würde immer fehlen. Das konnte und sollte es nicht sein. So entstand die Idee, ein gemeinsames Stück mit fünf Musikern zu erarbeiten. Das Konzept für „The 5th Manikin“ war geboren.

Die Arbeit an dem Track wurde in drei Parts aufgeteilt: Detlef und Michael übernahmen die Einleitung des Tracks der ungefähr 12 Minuten Spielzeit haben sollte. Frank und ich arbeiteten an der Sequenz im zweiten Teil und Bas finalisierte die Aufnahme mit Schlagzeug und Perkussion.

Das ungewöhnliche daran: Detlef und Michael wussten nicht was Frank und ich in Berlin zusammen einspielten. Wir wussten nicht, was die beiden im Westen der Republik einspielten. Nach einigen Wochen kamen zwei Teilstücke in meinen Studiorechner in Berlin. Frank und ich lauschten gespannt den Klängen von Detlef und Michael. Ohne großes Nachdenken packten wir unseren Teil dahinter, schoben die beiden Parts übereinander und hatten nach wenigen Minuten mit einem Crossfade die beiden Teile „verheiratet“. Wir staunten nicht schlecht wie stimmig es klang, wie die Wechsel von einer getragenen Einleitung in einer stampfenden Sequenz funktionierten. Bas gab schließlich bei sich in der Nähe von Groningen in den Niederlanden dem Track noch mit seinem Schlagzeugspiel die letzte fehlende Prise von Mark´s Musik. Letztlich wurde „Bombshell“ in Anlehnung an „Cherry Bomb“ von ARC als Titel gewählt.

Fünf Musiker hatten in drei Studios und ohne dass je alle zusammen in einem Studio gesessen hätten mit „Bombshell“ in zwei Teilen einen würdigen Tribute-Track für Mark Shreeve entwickelt. Ein Weg, wie er eigener und ungewöhnlicher kaum sein kann.

Ein Jahr nach Mark´s Tod erschien bei Bandcamp das Album „BERLIN – A Tribute Album for Mark Shreeve“. Dort kann es noch heute heruntergeladen werden.

Quelle: Künstler-Info, Webseite